Brain Drain im 21.Jahrhundert

Durch die Internationalisierung des Hochschulsystems und des angestiegenen Wettbewerbs der Universitäten auf internationaler Ebene ist auch die Mobilität von Studenten gewachsen. Hochschulen versuchen, nicht mehr nur auf junge Leute aus der eigenen Nation attraktiv zu wirken, sie wollen auch auf internationaler Ebene einen guten Ruf erreichen und Leute aus aller Welt anzuziehen. Selbst Hochschulrankings beziehen oft die Anzahl internationaler Studenten, die an einer Universität eingeschrieben sind, mit in ihre Bewertung ein. Die Hochschulen, die international etwas erreichen wollen, müssen also am besten auch Studenten aus der ganzen Welt willkommen heißen.

Abwanderung von jungen Leuten

Auf der einen Seite bietet dieser Wettbewerb großartige Möglichkeiten für Studenten aus Ländern mit weniger guter Hochschulbildung. Jedoch muss hier auch bedacht werden, dass die jungen Leute oft nicht nur für ihr Studium im Ausland bleiben. Viele Länder machen es Studenten aus dem Ausland leicht, anschließend ein Arbeitsvisum oder ab einem bestimmten Zeitpunkt sogar eine permanente Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Junge und qualifizierte Leute aus dem Ausland für ein Studium anzulocken und anschließend auch für den Arbeitsmarkt zu halten, ist für ein Land wie Deutschland mit sinkendem Bevölkerungswachstum, sehr wichtig und von großer Bedeutung.

Doch dieses Phänomen ist ein zweischneidiges Schwert. Meist kommen die jungen Leute aus weniger entwickelten Ländern, mit weniger Bildungschancen. Sie suchen nach besseren Chancen für ihre Bildung, ihre Karriere und nach einem höheren Lebensstandard. Doch ihre eigenen Herkunftsländer sind ganz besonders auf genau diese klugen Köpfe und Hochschulabsolventen angewiesen. Das Studieren im Ausland an sich wird noch nicht als Brain Drain bezeichnet, da die Definition vor allem eine dauerhafte Auswanderung oder zumindest einen langfristigen Aufenthalt im Ausland beinhaltet. Viele ausländische Studenten, die zum Studieren nach Deutschland kommen, versuchen jedoch anschließend, auch festen Boden auf dem deutschen Stellenmarkt zu bekommen.

Wo bleiben hier die Herkunftsländer?

Brain Drain, die dauerhafte Auswanderung von intelligenten und qualifizierten Leuten, ist ein großes Problem im 21. Jahrhundert. Heutzutage wird Bildung als Allgemeingut und international als eines der wichtigsten Güter angesehen. Vor allem Entwicklungsländer sind auf hochgebildete und qualifizierte Leute angewiesen, um für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu sorgen. Da allerdings gerade diese Leute meist keine Chancen im eigenen Land sehen, suchen sie ihr Glück lieber in wirtschaftlich stabileren Ländern. Die wachsenden Zahlen derer, die auswandern, können sich sehr negativ auf das Wirtschaftswachstum der Herkunftsländer auswirken. Was ist hierfür die beste Lösung? Wie kann man die Ziele des Einzelnen, der Herkunftsländer und der Zielländer erfüllen? Über das und vieles mehr wird heutzutage heiß diskutiert. Eine Antwort wurde dafür bisher leider noch nicht gefunden.