Hochschulrankings als Entscheidungshilfe

Da immer mehr junge Leute Universitäten auf internationalem Niveau vergleichen wollen, gibt es heutzutage einige verschiedene Hochschulrankings. Diese werden meist als Entscheidungshilfe für die richtige Universität genutzt. Oft wird sich dabei blind auf die Rankings verlassen und selten auf das Zustandekommen der jeweiligen Benotungen. Während man eigentlich auf der Suche nach einer guten Bildungseinrichtung ist, bewerten viele Rankings hauptsächlich das Forschungsniveau der Universität. Wer also ein Hochschulranking als Auswahlkriterium nutzt, sollte jedenfalls den Beurteilungsgrund mitbeachten. Hier die bedeutendsten Hochschulrankings

Academic Ranking World Universities (ARWU)

Das aus Shanghai kommende Ranking benotet 1.200 vorausgewählte Hochschuleinrichtungen nach vier Kriterien:

  • Qualität der Ausbildung (gemessen an den Absolventen, die einen Nobelpreis erhalten haben);
  • Qualität des Personals (gemessen an der Anzahl der Mitarbeiter, die einen Nobelpreis erhalten haben und die Anzahl viel zitierter Forscher)
  • Forschungsleistung (Anzahl veröffentlichter Artikel)
  • Leistung pro Kopf (gemessen an der akademischen Leistung)

Der Schwerpunkt diesen Rankings ist sehr auf die Forschungsleistung der Universitäten ausgerichtet. Hier werden nur quantitative Indikatoren verwendet, die leicht nachzuweisen sind. Was das jedoch über das Bildungsniveau für die Studenten aussagt, sei einmal dahingestellt.

QS World University Ranking

Hier werden sechs Indikatoren zur Bewertung herangezogen:

  • Ruf der Forschung (hierfür werden weltweit erfahrene Wissenschaftler befragt)
  • Ruf der Absolventen (basiert auf eine Befragung von Arbeitgebern weltweit)
  • Verhältnis akademische Mitarbeitern vs. Studenten
  • Zitierung von Mitarbeitern in den letzten fünf Jahren
  • Anteil internationaler Studenten
  • Anteil internationaler akademischen Mitarbeiter

Kritisiert wird hier vor allem die große Gewichtung auf den Ruf der Forschung und der Absolventen, da diese auf Umfragen beruhen, welche einfach zu manipulieren sind. Vor allem weltweit bekannte Universitäten profitieren automatisch von einem besseren Ruf als weniger bekannte Hochschulen.

Times Higher Education World University Ranking (THE)

Das aus Groß Britannien kommende Magazin Times Higher Education veröffentlich jedes Jahr ihr eigenes Ranking. Hier werden die Universitäten nach 13 Indikatoren in folgenden Bereichen bewertet:

  • Lehre / Lernumgebung
  • Forschung (Umfang, Finanzmittel, Reputation)
  • Zitation (Forschungsimpact)
  • Internationale Ausrichtung
  • Drittmittel (Forschungsmittel aus der Industrie)

Das THE bewertet nicht nur die Forschungs- sondern auch die Bildungsqualität der jeweiligen Hochschulen, was für die Wahl der richtigen Universität auf jeden Fall wichtig zu beachten ist. Auf der anderen Seite gerät dieses Ranking unter Kritik, da es nur eine begrenzte Anzahl von Universitäten bewertet.

Doch das waren noch lange nicht alle Details und nicht alle Rankings, die die Welt zu bieten hat. Wichtig bei der Wahl der richtigen Universität ist es, hinter die Kulissen zu schauen und zu wissen, was beurteilt und wie welcher Indikator in der Entscheidung gewichtet wird. Doch natürlich sollte die Entscheidung nicht rein auf Hochschulrankings basieren. So wichtig der Ruf der Universität ist, so wichtig ist auch, dass man sich an der Universität wohlfühlt. Ist es der richtige Ort? Möchte ich an einer großen Uni studieren oder vielleicht doch lieber ein bisschen kleiner und familiärer? All das und vieles mehr muss bei der Wahl der richtigen Hochschule auf jeden Fall mit in Erwägung gezogen werden.